Die Partner im Portrait
Die Partner im Portrait
Clearingstelle – Anlaufstelle für Jugendliche
Eiland 10
42651 Solingen
Weitere Bündnispartner:
Die Clearingstelle in Solingen ist eine Einrichtung der aufsuchenden Jugendsozialarbeit und eine Anlaufstelle für multiple Problemlagen. Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren kommen mit der Clearingstelle durch viele verschiedene Zugänge in Kontakt, um ihre Lebens- und Berufsorientierung persönlich und konstruktiv anzugehen. Wenn Jugendliche in die Clearingstelle kommen, erwartet sie eine professionelle Beratungsleistung, eine wertschätzende Haltung und ein Kontakt »auf Augenhöhe«.
Wir verstehen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen als Auftraggeber, die über die Themen und das Tempo des Hilfeprozesses selbst entscheiden. Wir unterstützen und begleiten sie fachlich und respektvoll, ohne dass bestimmte Voraussetzungen oder Leistungen erbracht werden müssen. Zudem leistet das Personal Beratungs- und Interventionsgespräche. Ob in Schulen, im streetwork oder an verschiedenen Aufenthaltsorten und die Vermittlung in einem Solinger Netzwerk von Kooperationspartnern – dieses niederschwellige Angebot ist ein Erfolgsprogramm seit dem Jahr 2000. Zuletzt erhielten wir Besuch von Minister Reul, um es ihm vorzustellen. Er bestätigte unser Konzept und unser Vorgehen als beeindruckend.
Dazu braucht es einen zentralen Standort, die richtigen professionellen Sozialarbeitenden für die Abwicklung komplexer biografischer Sozial- und Problemlagen im Zusammenspiel mit Dienstleistern und Kooperationspartnern. Nicht jede oder jeder kann sich im Aufgabenfeld der niederschwelligen und aufsuchenden Jugendsozialarbeit zurechtfinden, auch nicht mit gutem Studienabschluss in der sozialen Arbeit. Es muss ein Wissen vorgehalten werden, das langjährige Mitarbeitende einbringen und das der Clearingstelle langjährig gelingt. Sind genug bezuschusste Ansätze und Formen der Jugendsozialarbeit aufzugreifen, wie in der kommunalen Kriminalprävention oder bei Landesprojekten, wie es bei JustiQ der Fall war, kann das Team wachsen und jüngere ausgebildete Generationen können sich über die Clearingstelle Wissen und Erfahrung erschließen und beruflich weiterkommen. Es geht nicht darum alles beim Alten zu belassen.
Für die Clearingstelle in Solingen bedeuten die angekündigten Kürzungen weniger Professionalität, eine tatsächliche existentielle finanzielle Unsicherheit für die gesamte Einrichtung, weniger Möglichkeiten von Zugängen an verschiedenen Orten zu jungen Menschen bis 25 Jahren, ggf. eine vorschnelle Vermittlung in Ausbildung, die bei mangelnder sozialer Kompetenz von Vornherein zum Scheitern verurteilt ist.
Wir sehen das mit großer Sorge. Am Ende ist wieder die Jugend Schuld. Gerade ist die Rede von einer »Generation Pause«, die sich nicht mehr zu entscheiden weiß und im Übergang Schule zu Beruf »nichts tut«. Fällt jetzt die Chancengleichheit der Einsparungsabsicht im Bundeshaushalt, durchgreifend auf die Landeshaushalte und die Kommunen, weg, türmen sich neue Probleme durch neue Umstrukturierungen auf.
Wie werden die vielfältigen Lebenswege von Menschen U 25 begleitet und wie ergänzen sich die Leistungen in der rechtskreisübergreifenden Zusammenarbeit aller Partnerinnen und Partner im Übergang Schule zu Beruf? Wie steht es mit einer nachhaltigen Integration von jungen Menschen in die Arbeitswelt? Die Unwägbarkeiten und Zufälle im beruflichen Leben wachsen zudem stetig.
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